Sachverhalt:
 

Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Bürstadt hat in ihrer Sitzung am 14.07.2021 über den Antrag von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zu Tagesordnungspunkt beraten und folgenden Beschluss gefasst:

Die Verwaltung soll mit den Energieversorgern Kontakt aufnehmen und belastbare Vereinbarungen treffen um auf allen öffentlichen Parkplätzen 10 % der Parkplätze bis 2022 mit öffentlich zugänglicher Ladeinfrastruktur auszustatten.

Insbesondere der Netzbetreiber EWR sowie die Energieried, sollen hier angesprochen werden, da sowohl der Netzbetreiber EWR als auch der Energieversorger Energieried vertraglich mit der Stadt Bürstadt verbunden sind, und somit eine zumindest moralische Verpflichtung haben der Stadt Bürstadt und ihren Bürgen den Umstieg vom Verbrennungsmotor auf den batterieelektrischen Motor zu ermöglichen.

Die weitere Beratung zu diesem Sachverhalt soll im Ausschuss für Umwelt, Energie und Mobilität erfolgen.

Bereits vor der Antragstellung stand die Verwaltung in engem Austausch mit den Energieversorgern, damit der Aufbau einer Ladeinfrastruktur für die E-Mobilität geschaffen werden kann. Bisweilen wurden in Vergangenheit folgende Lademöglichkeiten umgesetzt:

-          Bahnhof West mit ca. 40 Stellplätzen 1 Ladesäule mit zwei Ladepunkten (EWR AG)

-          Bahnhof Ost mit ca. 20 Stellplätzen 1 Ladesäule mit zwei Ladepunkten (Energieried)

-          Marktplatz mit ca. 30 Stellplätzen 1 Ladesäule mit zwei Ladepunkten (Energieried)

-          Rodstücke Wasserwerkstraße mit ca. 30 Stellplätzen 1 Ladesäule mit zwei Ladepunkten (Energieried)

-          Parkplatz Bubenlachring mit ca. 35 Stellplätzen 1 Ladesäule mit zwei Ladesäulen (Energieried)

Weitere Errichtungen sind im Rahmen des Bildungs- und Sportcampus im Bereich VFR Parkplatz, der Wasserwerkstrasse / TV Bürstadt sowie im Bereich des Parkplatzes Bewegungskindergarten geplant. In den bereits bestehenden Parkplatzanlagen (Mainstraße, Andreasstraße, Boxheimer Hof usw.) soll ebenfalls eine Nachrüstung mit einem Versorgungspartner erreicht werden.

Zurzeit befindet sich die Verwaltung mit den Versorgern im Austausch, wie ein strukturierter Aufbau von Ladeeinrichtungen in den „Alt- und Bestandsanlagen“ erreicht werden kann.  Von den Energieversorgern wird jedoch argumentiert, dass die Errichtung weiterer Ladesäulen zum aktuellen Stand unwirtschaftlich sei. Die Kosten für die Errichtung sowie Unterhaltung übersteigen den wirtschaftlichen Nutzen bei der vorhandenen Nachfrage. Dies ist insbesondere der Tatsache geschuldet, dass aktuell nur ca. 10 % (in Ballungsräumen) aller zugelassenen Fahrzeuge über einen entsprechenden Elektroantrieb verfügen. Dies reicht für eine wirtschaftliche Ladeinfrastruktur in gefordertem Ausmaß noch nicht aus. Zusätzlich ist zu beachten, dass diese Fahrzeuge auch häufig durch die Einrichtung einer sogenannten Wallbox im privaten Raum geladen werden.

Durch die derzeitigen staatlichen Subventionen ist jedoch mit einem weiteren Anstieg der Elektrozulassungen zu rechnen, was den Bedarf an Ladeinfrastruktur steigern wird. Für den Fall lassen sich die jeweiligen Standorte leicht auf bzw. nachrüsten. Ein fortwährender Austausch mit den Versorgern ist dadurch unerlässlich und wird bei sämtlichen Infrastrukturmaßnahmen wahrgenommen.