Der Ausschuss für Umwelt, Energie und Mobilität empfiehlt, die in der Vorlage aufgeführten Maßnahmen umzusetzen.

Der „Naturpark“ Biotop Flur 21/22 ist Bestandteil des Bebauungsplanes „Südlich der Kettelerstraße“ (aktuell rechtsgültig in der 8ten Änderung aus dem Jahr 2008) und ist dort als Grünfläche ausgewiesen. Durch die Anlage eines Rundweges ist der Naturpark auch der Öffentlichkeit zugänglich. In einem Randbereich wurde ein Rodelhügel aufgeschüttet.

Das zu weiten Teilen röhrichtbestandene Feuchtgebiet befindet sich in einer ehemaligen Altrheinschlinge und war ursprünglich Bestandteil des weitläufigen Grabennetzes in der Gemarkung der Stadt Bürstadt. Im kommunalen Landschaftsplan aus dem Jahr 2000 wird die Fläche als eine der wenigen ökologisch wertvollen Bereiche innerhalb der geschlossenen Bebauung der Stadt Bürstadt ausdrücklich hervorgehoben. Im Rahmen des Bebauungsplanes wurde auch die Versickerung von unbelastetem Dachflächenwasser vorgesehen.

Im Laufe der Zeit hat sich der Zustand des Naturparks durch Pflegefehler, unkontrollierten Brombeerbewuchs sowie Verbuschung deutlich verschlechtert; Wege sind enger geworden, Wiesenflächen zu Brennessel-Fluren geworden.

Bereits 2019 hat sich der Agendatisch Naturschutz dieses Problems angenommen und eine Aufwertungsplanung erarbeitet, die Anfang 2020 den Anliegern und der interessierten Öffentlichkeit im Gelände vorgestellt werden sollte. Coronabedingt kam es hierzu nicht, einsehbar war der Plan immerhin im Quartiersbüro der Stadt.

Am 26. März 2022 konnte die hierzu vorgesehene Bürgerbeteiligung mit Begehung im Biotop durchgeführt werden. Anregungen und Kritik an der vorgestellten Planung wurden bis 15. April im Quartiersbüro gesammelt und für eine Überarbeitung des Plans zur Verfügung gestellt.

 

Vorgesehene Aufwertungen gegenüber dem Ist-Zustand:

· Rücknahme von unkontrolliertem Brombeerwuchs und Gestrüpp

· Neue robuste Bänke an abgestimmten Standorten.

· Staudenpflanzungen an Wegen und optisch wirksamen Stellen

· Pflanzung von Sträuchern und Bäumen

· Überarbeitung der Wiesenflächen durch teilweise Neuanlage von Frisch- und Feuchtgrünland

· Neuanlage von Blumenwiesen in der in der nördlichen und östlichen Peripherie

· Gezieltes differenziertes Mahdmanagement zur Verbesserung der Artenvielfalt

· Anlage von Reptilienhabitaten mit Schutzpflanzung, Bruchsteinen, Sandflächen,

· Trinkwasserstelle

· Schaffung eines Insektenhotels

· Aufwertung der röhrichtbestandenen Feuchtbereiche durch punktuelle Entnahme von Gehölzen, differenzierte Schilfpflege.

· Schaffung eines eingezäunten Kleingewässers im Schilf.

· Maßnahmen gegen das Wildschweinvorkommen im Biotop: Zaunziehung an den äußeren, offenen Grenzen des Naturparks mit 5 Zugängen

Der entsprechend überabeitete Plan ist dieser Vorlage beigefügt.

 Auf Grund einer überschlägigen Kostenschätzung ist für die Maßnahmen ein Betrag von ca. 300.000,-- € netto anzusetzen.